Thum im Erzgebirge

Die Stadt Thum liegt am Jahnsbach, das gleichnamige Waldhufendorf schließt sich im Westrand des Bergstädtchens an. Im Osten liegt der Ortsteil Herold, ebenfalls ein Waldhufendorf. Im Süden grenzt an die Stadt das Waldgebiet der Greifensteine.

Thum wurde 1389 erstmals urkundlich erwähnt. 1445 wurde die Siedlung als Bergstädtlein bezeichnet. 1469 erkauften die Bürgerschaft die obere und niedere Gerichtsbarkeit, was als Erwerb der Stadtrechte anzusehen ist.
Der jährliche Orchestertreff und dem Werfertag sind zwei Events, welche über die Landesgrenzen hinaus Beachtung finden und zieht reichlich Urlauber in die Region.

Geschichte
Die Besiedelung des Greifensteingebietes erfolgte vermutlich im 12. bis 13. Jahrhundert. Neben der Landwirtschaft war Thum bis ins 16. Jahrhundert stark vom Bergbau geprägt, wobei insbesondere Zinn aber auch Silber und Blei abgebaut wurde. Thum wurde 1389 erstmals urkundlich erwähnt. 1445 wurde die Siedlung als Bergstädtlein bezeichnet. 1469 erkauften die Thumer Bürgerschaft die obere und niedere Gerichtsbarkeit, was als Erwerb der Stadtrechte anzusehen ist. 

Blick auf Thum im Erzgebirge
Blick auf Thum im Erzgebirge

Im Jahr 1542 wurde Friedrich von Schönberg mit Jahnsbach, Thum und Oberdorf belehnt, infolgedessen es zu einem langwierigen und kostspieligen Prozess insbesondere über die Ausführung der Gerichtsbarkeit zwischen der Thumer Bürgerschaft und den Herren von Schönberg kam. Am 15. Januar 1648 fand auf Thumer Flur das letzte Gefecht des Dreißigjährigen Krieges im Kurfürstentum Sachsen statt. Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich insbesondere das Posamentiererhandwerk, was ab dem 18. Jahrhundert zunehmend durch die Strumpfwirkerindustrie abgelöst wurde.

Der Hof, das Rittergut und Oberdorf

Anfang des 15. Jahrhunderts wurden die Thumer Richter neben der Gerichtsbarkeit mit dem freien Lehnhof hinter der Kirche sowie einer „wüsten Hofstatt“ bei der Kirche belehnt. Die Besitzungen des Hofes haben sich vermutlich bis hin zu den Hofwiesen in Jahnsbach und dem Thumer Kommunwald erstreckt. Zum Lehnhof gehörten zum Teil die umliegenden Bergwerke, ein Pochwerk und eine Schmelzhütte. Neben der Gerichtsbarkeit gingen Ende des 15. Jahrhunderts ebenfalls der Hof und die „wüste Hofstatt“ an die Stadt Thum über.

Zum Rittergut, früher auch der „Edelhof beim Elend“ genannt, gehörte neben den umliegenden Häusern auch Herold, das Kalkwerk, die Forsthäuser, das Knochengut sowie ein Teil von Drebach. Die Rittergutsgemeinde (später auch als Dorf Thum bezeichnet) war bis ins 19. Jahrhundert politisch und rechtlich von der Stadt Thum unabhängig. Im Jahr 1879 erfolgte die Auflösung, wobei die Häuser zwischen der Stadt Thum und Herold aufgeteilt werden. Das Herrenhaus des Rittergutes wurde 1882 an die Stadt Thum verkauft und dient seither als Rathaus.

Dampfbrauerei

Das alte Brauhaus wurde bereits im 14. Jahrhundert gegründet und befand sich bis 1546 im Besitz der Kirche und wurde anschließend der Stadt übergeben. 1882 löste sich die bürgerliche Braugenossenschaft auf und der Braumeister William Böttger kaufte die Gebäude sowie das gesamte Inventar. Im Jahr 1898 ließ Böttger eine neue Brauerei bauen und konnte die Produktion von 10.000 Hektoliter auf 15.000 Hektoliter steigern. Am 30. Juli 1926 verkaufte die Witwe von William Böttger das Brauhaus an die Stadt, die aber keinen neuen Käufer finden konnte.

Dampfbrauerei Thum
ehemalige Dampfbrauerei Thum

Somit endete die fast 600-jährige Braugeschichte in Thum. 2000 wurde die Marke unter dem Namen Thumer Lager wiederbelebt; gebraut wird das Bier nach Original-Rezept der Dampfbrauerei allerdings in einer Chemnitzer Brauerei.

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