Schneeberg – Bergstadt im Erzgebirge

Die Bergstadt Schneeberg an der Silberstraße liegt im westlichen Erzgebirge und gehört zum Erzgebirgskreis. Die Schneeberger Höhepunkte in Schneeberg sind der Bergstreittag und das Lichtelfest am 2. Advents-Wochenende. Schneeberg ist mit dem Silberbergbau im ausgehenden 15. Jahrhundert bekannt geworden. Über 500 Jahre Bergbau prägen die Geschichte und die Entwicklung der Stadt, in der heute ca. 16.500 Einwohner leben.

Als sich um 1470 die Kunde von Aufsehen erregenden Silbererzfunden am Schneeberg verbreitete, lockte dieses „Berggeschrey“ sogleich Bergleute aus unterschiedlichen Gegenden an. Mit der erfolgreichen Entwicklung des bergmännischen Betriebes wurde schließlich Schneeberg 1481 zur Freien Bergstadt erklärt. Wie reich die Erzführung in dieser Blütezeit sein konnte, zeigt der massive Silberfund in der Grube St. Georg 1477. Der Legende nach soll Herzog Albrecht an diesem „Silbernen Tisch“ getafelt haben. Aufgrund der enormen Silbermengen musste 1483 in Schneeberg eine eigene Münzstätte errichtet werden. 

Schneeberg im Erzgebirge
Schneeberg im Erzgebirge

Ausgehend von dem neuen Bergbauzentrum wurden schon bald weitere Erzvorkommen bei Neustädter und dem sich südlich anschließenden Hohen Gebirge erschlossen. Infolge der sich auch in die Tiefe ausdehnenden Grubenanlagen waren Wasserhebevorrichtungen unumgänglich. So entstand von 1483 bis 1485 der Filzteich, eine Stauanlage, die vor allem das benötigte Aufschlagwasser zum Antrieb derartiger Mechanismen lieferte.

Neben Pferdegöpeln kamen auch Wassergöpel (Kehrräder) zur Förderung aus großen Tiefen zum Einsatz. Zahlreiche Stollen, die von der Erdoberfläche aus mit leichtem Anstieg in den Berg getrieben wurden, dienten der Wasserableitung, Förderung und natürlichen Bewetterung. Der bedeutendste unter ihnen, war der 1503 begonnene Markus Semmler Stolln, dessen Mundloch sich an der Zwickauer Mulde unterhalb von Schlema befindet. Seine Gesamtlänge beträgt heute über 200 Kilometer. Die Silberproduktion des Schneeberger Reviers hatte am Ausgang des 16. Jahrhunderts nahezu keine Bedeutung mehr.

Mit der Entdeckung des Kobaltblau und der Gründung von Blaufarbenwerken wurden nun hauptsächlich Kobalterze abgebaut. Nachdem der Schneeberger Arzt Ernst August Geitner 1823 das Argentan, eine Kupfer-Zink-Nickel-Legierung, erfunden hatte, konnten auch die bisher unbeachtet gebliebenen Nickelerze nutzbar gemacht werden. Das letzte Kapitel des Schneeberger Bergbaus stellt der Uranerzabbau durch die SAG/SDAG Wismut von 1946 bis 1956 dar.Die reichen bergbaulichen Traditionen der Region werden auf vielfältige Art gepflegt und erhalten. Im Vergleich mit anderen museal genutzten Einrichtungen hat das technische Museum „Siebenschlehener Pochwerk“ eine ganz besondere Bedeutung. Es ist das einzige Schauobjekt des Erzgebirges, in dem die Aufbreitung des Kobalterzes dargestellt wird.

Zur Webseite der Stadt: Link